Guy de Larigaudie

Guy de Larigaudie wurde am 18. Januar 1908 in Paris als Guillaume Boulle de Larigaudie geboren. Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte er in Périgord im Südwesten Frankreichs, wo er das naturverbundene Leben zu schätzen lernte.

In seiner Jugend zogen seine Eltern nach Paris, wo er in die Schule ging und später, mit 15 Jahren, den Pfadfindern beitrat. Nach sechs Monaten legte er sein Versprechen ab und erhielt seinen Pfadfindernamen “Leopard in der schönen Sonne”.

Als er 18 Jahre alt war, überlegte er sich, Missionar zu werden, doch im Seminar, dem er beitrat fühlte sich schnell erdrückt. Er ging zurück nach Périgord, um eine Auszeit zu nehmen und einen Ausgleich zwischen seinen Zielen und seinen Möglichkeiten zu finden. 1929 schickten ihn seine Eltern in die Alpen, um sich von einer Krankheit auszukurieren. Dort fand er Spaß am Skifahren und auch am Schreiben.

Im Herbst 1930 leistete er Militärdienst in Verdun ab. Zunächst war er sehr begeistert und überlegte, eine militärische Karriere. Doch noch im nächsten Jahr verlor er die Motivation und entschied sich für einen weiteren Aufenthalt in den Bergen. Anschließend ging er zurück nach Paris, wo er einen einen Pfadfindertrupp anführte.

In der nachfolgenden Zeit wurden Geschichten von ihm im Magazin Scout der französischen Pfadfinderschaft veröffentlicht. Auch die Arbeiten an seinem ersten Roman Yug konnte er abschließen.

1934 war er Teil der französischen Delegation auf dem Jamboree in Australien. Die Reise unternahm er auf einem Passagierdampfer, der dabei unter anderem den Suezkanal und Sri Lanka passierte. Auf dem Rückweg gab es Stops in Tahiti und Panama. Nach dieser Reise ging es mit dem Schiff weiter in die USA, die er umfassend besichtigte.

1937 begann für Guy de Larigaudie ein großes Abenteuer: mit seinem “Jeanette” getauften Ford fuhr er über Genf, Wien, Budapest, Sofia nach Afghanistan, dann nach Indien und schließlich Ho Chi Minh (damals Saigon). Ungenaue Karten und unzugängliche Wege legten ihm einige Steine in den Weg. 1938 erreichte er sein Ziel in Vietnam.

Bei Kriegsausbruch 1939 trat er dem 11. Regiment bei. Auf seinen Wunsch hin wurde er Teil einer Aufklärungstruppe zu Pferde. Am 11. Mai 1940 wurde er dabei mit nur 32 Jahren in Belgien getötet. Posthum wurde das Buch “Stern auf hoher See” (Étoile au grande large) veröffentlicht, das auch in einem Band mit “Le Chant de vieux pays” (“Das Lied des alten Landes”), ein Werk über seine inspirierende Zeit in Périgord, erschien. Die Prägung auf dessen deutschsprachiger Ausgabe, ein Stern, ziert heute unser Stammeslogo.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner